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Showing posts from 2006

Die Moralisten und die Reinen

Wann immer ich Interviews oder Reden der linken und rechten Etatisten lese, wundere ich mich: Wie kommt es, dass diese Politiker sich von denselben Menschen wählen lassen, die sie bevormunden möchten? Ich versuche, in dieser Reihe jeweils aktuelle Fälle zu kommentieren: Martin Rüegg, SP (Landrat BL) Motion 22. Juni 2006 : Eine Ursache für die zunehmende Zahl von Menschen mit Übergewicht liegt an der nahezu flächendeckenden Verfügbarkeit von Ess- und Trinkwaren. Herr Rüegg traut also (unter anderem auch) seinen Wählern nicht zu, selber zu entscheiden, wann sie genug gegessen haben, sondern: Auch Alkohol ist heute fast an jeder Strassenecke erhältlich. Je mehr Alkohol allerorts fast rund um die Uhr angeboten wird, desto grösser ist die Versuchung, davon Gebrauch zu machen. Mal davon abgesehen, dass es rhetorisch nicht zulässig ist von einem "Problem" (Übergewicht) einfach auf eine anderes (Alkoholismus) zu schliessen (weil so könnte man auch argumentieren, seien die Me

Unsere Zukunft: Verantwortungsvoll, leistungsbereit und mitfühlend

Unsere Jugend ist besser als ihr Ruf! Ich habe es immer gewusst (zugegeben: manchmal auch bloss gehofft) -  doch nun ist es bewiesen: Das Vorurteil von faulen und verrohenden Kinder und Jugendlichen muss laut einer Studie der Uni Zürich korrigiert werden. Mädchen und Knaben in der Schweiz sind in hohem Masse einfühlsam, verantwortungsbewusst und zu Anstrengungen bereit, sagen die Forscher. Quelle: Tagi Das ist natürlich eine Spitze gegen die Bevormunder von links und rechts, welche immer mehr Verbote fordern. Wenn wir unsere Kinder zu verantwortungsvollen Staatsbürgern erziehen möchten, müssen wir ihnen auch Eigenverantwortung mitgeben. Neue Vorschriften und Verbote sind der falsche Weg.

Steuergerechtigkeits-Initiative hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun

Unsere roten Genossen haben mal wieder einen neuen Klassenfeind ausgemacht: Die Reichen und Besserverdiener sind Schuld! Mit einer Initative Namens «Für faire Steuern. Stopp dem Missbrauch beim Steuerwettbewerb» wollen sie mehr Steuergerechtigkeit schaffen: Danach sollen die steuerbaren Einkommen ab 250'000 Franken mindestens zu 22 Prozent und die steuerbaren Vermögen ab 2 Millionen zu mindestens 5 Promillen besteuert werden. Zweiter Pfeiler der Initiative ist das ausdrückliche Verbot degressiver Tarife nach dem Muster des Kantons Obwalden: Hohe Einkommen und Vermögen sollen nirgends milder besteuert werden als tiefere. Für die Berner Nationalrätin Margret Kiener Nellen sind degressive Steuern «ein Frontalangriff auf die Steuergerechtigkeit und den sozialen Zusammenhalt». Quelle: NZZ Hier müsste man anmerken, das der Kanton Schaffhausen bereits seit 2004 ebenfalls degressiv besteuert: Der erste Kanton, der Privatpersonen degressiv besteuerte, war Schaffhausen. Seit 2004 verlan

En zweier für de Meyer

Unser geliebter Ringier-Hofmonarch lässt sich mal wieder aus Berlin verlauten : Das ist der neoliberale Traum: Zurück! In die Zeit vor der Französischen Revolution. Vor der Parole «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit». Vor dem modernen, weil der Gesellschaft verpflichteten Bürgertum. Vor allem: vor dem Sozialstaat, der die Arbeitnehmer in die bürgerliche Gesellschaftsordnung integrierte. Lieber Herr Meyer: Liberalismus ist in der Schweiz zeitgleich mit Aufklärung in Kreisen des gegenüber der Aristokratie benachteiligten Bürgertums und Landadels entstanden. Also selber eine Anti-Aristokratische Bewegung. Nein, der neoliberale Traum ist ein Forwärts aus der Bevormundung eines Staates zur Selbstverantwortung jedes Einzelnen. Und kein Zurück zum Manchester-Liberalismus. Mit demselben Argument könnte man auch die SP des Wunsches nach Rückkehr zum Kommunismus bezichtigen (moment mal, da kommt mir so der eine oder andere Fall in den Sinn). Was mich aber beruhigt: Je schriller der Meyer

Heute starb ein Idol

Zutiefst betrübt lese ich in der NZZ , dass Milton Friedman heute gestorben ist. Wer nicht wissen sollte, welche Grösse da von uns gegangen ist, sollte sich mal dieses Video ansehen: . Mehr zu Milton Friedman in Wikipedia .

Missbrauch eines Begriffes schadet

Aus der heutigen NZZ: Abnehmendes Verständnis für Tempo 80 im Tessin "Bei der Radarkontrolle vom Donnerstagmorgen erwischte die Polizei die Rekordzahl von 83 Rasern, von denen 66 ausländische Nummernschildern hatten. Einer war mit 134 km/h unterwegs, obwohl bloss 80 km/h erlaubt waren, teilte die Tessiner Polizei am Donnerstag mit. Insgesamt wurden 12 Führerscheine eingezogen." Aha, jetzt ist man also schon ein böser Raser, wenn man sich nicht an willkürliche und unnütze Tempo-Beschränkungen auf Autobahnen hält. Nota bene: Ich bin ein absoluter Befürworter, dass man Raser hart bestraft: fFr rücksichtloses Verhalten ist kein Platz in unserem Strassenverkehr. Aber der Begriff "Raser" wird hier missbraucht, wenn an derselben Stelle unter denselben Bedingungen mal ein Limit von 80km/h und mal eines von 120km/h gilt, macht mich das als Autofahrer noch lange nicht zum Raser. Unsere Medien schaden der Sache, wenn solche Fälle aufgebauscht werden. Weitaus gefährlicher als R

Produktehaftung und der McDonald's Fall

Interessanter Ansatz, das Zölibat mit Anreizen einer Marktwirtschaft zu Vergleichen. Allerdings ist das Beispiel der Produktehaftung anhand des McDonald's Gerichtfalles falsch: So hat ein Autofahrer in den USA eine Millionenklage gegen McDonald’s gewonnen, weil er sich den Pappbecher Kaffee beim Autofahren zwischen die Beine geklemmt und sich beim Bremsen Verbrennungen geholt hatte. Grund: McDonald’s hatte nicht darauf hingewiesen, dass so etwas passieren könnte. Unter solch absurden Fällen leidet letztlich die Allgemeinheit, indem sich die Produkte verteuern, weil sie mit kiloschweren Gebrauchsanweisungen verkauft werden. Diese weisen nämlich auf alle nur erdenklichen Gefahren des Produktes hin, um eine mögliche Haftung auszuschliessen. Profiteure sind einzig die Anwälte, für welche die Produkthaftung eine willkommene Wirtschaftsförderung ist. Dieser inzwischen berühmte Fall hat sich etwas anders zugetragen als von Gegnern der äusserst effektiven amerikanischen Produktehaftung so

EM-Tickets unbürokratischer erhältlich als an der WM�(Sport, NZZ Online)

Bravo , endlich mal wieder eine Stimme der Vernuft: «Die Umschreiberei ist für den normalen Fan zu kompliziert. Es ist zwar eine gute Idee, aber in der Praxis nicht durchführbar. Die Stadien werden dadurch nicht sicherer», sagte Kallen. Besonders gefällt mir: Die EM-Organisatoren setzen auf ein System, bei dem ausschliesslich der Käufer der Billette seine Personalien angeben muss. Dieser ist in der Folge für alle Personen verantwortlich, für die er eine Eintrittskarte erworben hat. Damit wird dem entsprochen, was Bruce Schneier hier beschreibt: By putting up a sign saying "Your purchase free if you don't get a receipt," the employer is getting the customer to guard the employee. The customer makes sure the employee gives him a receipt, and employee theft is reduced accordingly. There is a general rule in security to align interest with capability. The customer has the capability of watching the employee; the sign gives him the interest. Selbstveranwortung ist der erste

Medienmitteilung

Aus einer Medienmitteilung der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates: Die Kommission ist sich im Klaren, dass es zu den grössten Herausforderungen für die Swisscom gehört, das Technologieniveau zu halten, bezweifelt jedoch, dass dies mit einer Privatisierung gelingt, verliert der Bund auf diese Weise doch sämtlichen Einfluss. Ach welcher Unsinn! Seit wann hat es unser (oder irgendein anderer) Staat geschafft mit seinem Einfluss sicherzustellen, dass ein staatliches Unternehmen irgendein Technologieniveau halten kann? Etwa in den 80er Jahren, als man noch Wählscheiben-Telephone von dern PTT mieten musste und ja keine nicht-Bakom-zugelassenen Telephone am PTT-Netz verwenden durfte? Und das obwohl diese verbotenen Apparate wunderbar funktioniert und für weniger Geld mehr Leistung (Wahlwiederholung und Nummernspeicher!) geboten haben. Technologienievau - das ich nicht lache!

The Decline And Fall Of Europe

Fareed Zakaria schreibt über den Niedergang und Fall von Europa: The Decline And Fall Of Europe: It's often noted that the European Union has a combined gross domestic product that is approximately the same as that of the United States. But the E.U. has 170 million more people. Its per capita GDP is 25 percent lower than that of the United States, and, most important, that gap has been widening for 15 years. Kann das daran liegen, dass die EU 2004 um zehn Länder erweitert wurde, die noch einiges aufzuholen haben? People have argued that Europeans simply value leisure more and, as a result, are poorer but have a better quality of life. That's fine if you're taking a 10 percent pay cut and choosing to have longer lunches and vacations. But if you're only half as well off as the United States, that will translate into poorer health care and education, diminished access to all kinds of goods and services, and a lower quality of life. Na das ist ein Argument, dass sich zieml

Selber schuld!

Weshalb habe ich wohl mit solchen Opfern kein Mitleid? Es ist doch bloss Gier und die Verlockung nach leichtverdientem Geld, was solche Betrügereien erfolgreich macht. Mein Motte: Wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein - ist es vermutlich auch nicht.

Typisch Schweiz

Zwei Artikel in der NZZ : 1 Irischer Produktionsstandort für Amgen 2 Chemie und Pharma an der Spitze Wiedermal haben Steuervorteile anderer Länder verhindert, dass in der Schweiz Arbeitsplätze entstehen. Wann verstehen unsere Sozis, Gewerkschaften und Umweltverbände endlich, dass zuerst wirtschaftliche Stabilität herrschen muss, bevor soziale und umweltpolitische Anliegen angegangen werden können? Dazu benötigen wir: - gesunden Steuerwettbewerb - und keine Steuerharmonisierung - mehr Föderalismus - und weniger zentrale Staatsmacht Wenn wir die Subventionen für Armee und Landwirtschaft (zusammen 8Mrd CHF pro Jahr) abschaffen, können wir aus der Schweiz eine Insel des Wohlstandes bauen. Dazu brauchen wir aber die Freiheit, Unternehmen und Arbeitsplätze zu generieren. Das Korsett unserer Gesetze ist dazu viel zu eng.

NZZ RSS Feed

Endlich hat die gute alte Tante NZZ einen RSS Newsfeed : "http://www.nzz.ch/rss/index.xml". Bin grade am testen... im Feed scheint noch kein Artikel drin zu sein. Bin gespannt ob es ein Full-Text Feed (= brauchbar) oder bloss ein Partial Feed (= unbrauchbar) ist.