Wann immer ich Interviews oder Reden der linken und rechten Etatisten lese, wundere ich mich: Wie kommt es, dass diese Politiker sich von denselben Menschen wählen lassen, die sie bevormunden möchten?
Ich versuche, in dieser Reihe jeweils aktuelle Fälle zu kommentieren:
Martin Rüegg, SP (Landrat BL) Motion 22. Juni 2006:
Eine Ursache für die zunehmende Zahl von Menschen mit Übergewicht liegt an der nahezu flächendeckenden Verfügbarkeit von Ess- und Trinkwaren.
Herr Rüegg traut also (unter anderem auch) seinen Wählern nicht zu, selber zu entscheiden, wann sie genug gegessen haben, sondern:
Auch Alkohol ist heute fast an jeder Strassenecke erhältlich. Je mehr Alkohol allerorts fast rund um die Uhr angeboten wird, desto grösser ist die Versuchung, davon Gebrauch zu machen.
Mal davon abgesehen, dass es rhetorisch nicht zulässig ist von einem "Problem" (Übergewicht) einfach auf eine anderes (Alkoholismus) zu schliessen (weil so könnte man auch argumentieren, seien die Menschen dicker geworden, seit es in der Migros Budget-Produkte oder im Coop Prix Garantie gibt).
Wichtig hier ist aber, dass einmal wieder von einem (eher kleineren) Problem auf eine staatliche Lösung gedrängt wird. Der Alkoholverkauf soll dann ja nicht nur an Jugendliche eingeschränkt werden - sondern an alle.
Was mir hier richtig Angst macht ist die (un)heilige Allianz zwischen Moralisten und "Reinen": Einerseits die SP und andererseits die EVP. Bereits absehbar sind die nächsten Schritte:
Alkoholverbot an Feiertagen
Alkoholverbot für immer - eine Schweizer Prohibition?
Total Alkoholverbot
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