Schon länger möchte ich aktiv Politik machen. Zum einen, weil ich mich persönlich sehr für die gesellschaftliche Entwicklung, deren Probleme und Lösungen interessiere - aber auch, weil ich das Gefühl habe, das in vielen Gremien - sei es Gemeinde, Kanton oder Bund - keine wirklichen Veränderungen angestossen (oder zumindest moderiert) werden. Stattdessen scheinen sich gewählte Politiker immer mehr zu Verwaltern des Status Quo und Knechten ihrer Klientel zu entwickeln. Auf der anderen Seite werden die meisten Änderungen - so sie denn auch durchgeführt werden - vorallem von Sachzwängen getrieben. Kurz: Mir fehlen Politiker mit einer langfristigen Vision and Prinzipien, die sie nicht gleich bei der ersten Gelegenheit über Bord werfen. Auf der Suche nach einer Partei wurde mir dann klar, dass keine der bestehenden auch nur annähernd ein Programm vertritt, dem ich beipflichten könnte.
Ich bin wirklich schockiert: Anscheinend halten es einzelne Parlamentarier für unnötig, ihren Job zu machen. Ganze 37 (von 200) Nationalräten finden es zu anstrengend zu mehr als 70% im Bundeshaus zu sitzen und ihre Arbeit zu tun (46. Legislatur). Absolut führend sind unsere Lega Nationalräte aus dem Tessin [1]: Bloss bei 13% (bzw. 20%) der Abstimmungen haben sie sich bequemt, eine eigene Meinung kundzutun. Das ist ein Schande für die Schweiz. Bitte wählt diese Individuen nie wieder in ein öffentliches Amt. Hoffentlich bekommen die nicht auch noch Steuergelder für diese Dienstverweigerung. [1] Womit sie unserer Sonnenstube einen Bärendienst erweisen, ist doch deren Image etwas angekratzt: Die Sonnenstube, die Grotti in den Dörfern und Tälern mit Boccia und Boccalino col canto del cucù: Solches steht allenfalls noch auf der Tageskarte der Ausflugstouristen. Ticino Turismo kämpft gegen die Verklärung eines längst untergegangenen agrarischen Tessins ebenso hartnäckig wie erfolglos. Aber
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