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Unternehmer an die Front

Heute sah ich auf dem Fax das Pamphlet einer "Unternehmer-Vereinigung gegen den EWR/EU-Beitritt" aus Dällikon. Abgesehen vom abenteuerlichen Layout (sieben verschiedene Schriftarten) scheint das Schriftstück wohl einer etwas einseitigen Ansicht der Welt geboren worden zu sein:

"Die Schlagwörter 'Marktöffnung' und 'Zugang zu neuen Märkten' sind irreführend, denn sie haben mit dem freien Personenverkehr überhaupt nichts zu tun. Die Märkte sind bereits seit 1. Mai 2004 durch Handelsverträge mit der EU geöffnet."

Nun ja, zum einen ist auch der Arbeitsmarkt ein Markt - und zum anderen ist diese Öffnung der Märkte Bestandteil der Bilateralen I - welche durch die Ausweitung des Personenfreizügigkeitsabkommens gesichert würden.

"NEIN zum 'Schnüffler'-Staat"

Auch ich bin kein Freund der Ausweitung der Kontroll-Tätigkeit. Aber wenn das der Preis für die Öffnung unserer Märkte ist - bezahlen wir lieber jetzt (vielleicht finden die Kontrolleure ja nichts, dann können wir sie bald wieder abschaffen) als später.

"NEIN zu den 'Ein-Mann-Firmen' mit Pauschalpreisen"

Dieses Argument verstehe ich am wenigsten. Meine erste Reaktion war: Na und? Wenn jemand anders dieselbe Leistung zu einem geringeren Preis anbieten kann - und dafür auch noch Abnehmer findet; soll dann der Staat künstliche Schranken aufbauen, damit wir teurere Leistung beziehen müssen? Das scheint mir derart verquer.

Wer jemals in Basel gearbeitet hat, realisiert, dass ohne Grenzgänger und immer mehr eingewanderte Fachkräfte in unserer Wirtschaft nichts mehr geht. Wir brauchen qualifizierte Arbeitnehmer, woher sie auch kommen. Wenn wir die Wahl zwischen Grenzgängern und hier Ansässigen haben - wer trägt denn mehr zur Schweizer Wirtschaft bei?

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